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SONY ruft 2 Millionen CDs zurück!


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Sony-Kopierschutz arbeitet mit Hacker-Technik

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Mit dem neuen Kopierschutz: Album ,Get right with the man' von Van Zant.

Foto: Sony BMG

Tief ins Herz des Computersystems installiert sich heimlich ein neuer Sony-Kopierschutz. Leider lässt er sich nicht mehr deinstallieren.

Sony hat Probleme mit einem neuen digitalen Kopierschutz für CDs. Das System, das in den USA im Moment auf einigen Veröffentlichungen erprobt wird, bedient sich Technologien, wie man sie bisher nur von Hackern und Spyware kannte.

Wie die «Futurezone» des Österreichischen Fernsehsenders ORF meldet, ist der Kopierschutz auf Basis eines so genannten «Root Kit» entwickelt. Mit dieser Technologie tarnen normalerweise Hacker Veränderungen am Betriebssystem eines Computers. Um Sonys CDs auf dem Rechner abspielen zu können, muss zunächst ein spezieller Player installiert werden. Die Software versteckt im Zuge dieser Installation Systemdateien – und zwar nicht nur solche, die es selbst beeinflusst hat.

Von diesem Zeitpunkt an ist die Software im Hintergrund auch dann aktiv, wenn der Player gar nicht geöffnet ist. Alle zwei Sekunden werden alle laufenden Prozesse auf Copyright-Verletzungen kontrolliert – und zwar gleich achtfach, mit entsprechenden Auswirkungen auf die CPU-Last und damit die Leistungsfähigkeit des Rechners. Auch deinstallieren lassen sich die versteckten Features nach Erkenntnissen des Windows-Insiders und Sicherheitsexperten Mark Russinovich von Sysinternals mit konventionellen Mitteln nicht mehr, da sie nirgendwo gelistet wird.

Warnung vom Experten

Russinovich war es auch, der die geheimen Tätigkeiten des Kopierschutzes zufällig entdeckte, als er eine neue, von ihm entwickelte Scan-Software testete, während er eine entsprechende Sony-CD im Laufwerk hatte. Als er versuchte, sich des unerwünschten Programms zu entledigen, führte das dazu, dass das komplette CD-Laufwerk nicht mehr nutzbar war.

Der Experte warnt vor Systemabstürzen durch die schlampige Programmierung der Software, die Sony offenbar von der Firma First 4 Internet bezogen hat. Außerdem könnten sich Hacker die vom Kopierschutz versteckten Systemdateien dazu zu Nutze machen, um ihrerseits dort Schädliches einzuschleusen.

Quelle: Netzeitung

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So wie ich das verstanden habe muss man diesen Player auf jeden Fall installieren, auch wenn man ehrlicher Käufer ist.

Und mit der Installation wird auch dieser tiefe Eingriff ins System vorgenommen.

Finde ich ehrlich gesagt ganz schön heftig was die mit ihren Kunden machen, hoffentlich führen die das nicht in Deutschland ein.

Ich kaufe zwar so gut wie nie CDs vom Label Sony aber man weiß ja nich ob nich auch andere Hersteller da mit machen....

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sakra jetzt ist dann aber mal schluss mit lustig ... das kanns doch wohl echt ned sein dass ich dafür bestraft werde dass ich eine cd kaufe ??

und zum thema kopierschutz - meine eiffel 65 - contact (ja, schon ein paar jährchen alt) hab ich noch NIE gespielt dank kopierschutz, am pc läuft sie nicht, stereoanlage hab ich keine (5.1 surround am pc), und mein autoradio mochte ca 50% aller meiner originalen cds nicht ...

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Spyware-Kopierschutz: Sony BMG gibt klein bei

Nachdem entdeckt worden war, dass ein Kopierschutz für CDs Hacker-Techniken verwendet, rudert Sony zurück. Allerdings lassen sich nun die damit versehenen CDs nicht mehr abspielen.

Nachdem der Musikkonzern Sony BMG wegen eines zweifelhaften CD-Kopierschutzes heftig unter Beschuss geraten war, hat das Unternehmen jetzt reagiert. Wie «heise.de» meldet, bietet die Plattenfirma betroffenen Kunden nun ein Programm an, mit dem sich der Kopierschutz wieder vom Computer entfernen lassen soll – nach Sony-Angaben angeblich rückstandsfrei. Nur: Die erworbenen Sony-CDs lassen sich danach nicht mehr abspielen.

Sony BMG hatte bei einigen CD-Veröffentlichungen ein neues Kopierschutz-System der britischen Firma First 4 Internet verwendet. Um eine so geschützte CD auf dem Rechner abspielen zu können, muss zunächst ein eigener Player installiert werden.

Dann hatte jedoch der Windows-Insider Mark Russinovich von Sysinternals entdeckt, dass die Software diverse Tricks verwendet, die bisher nur aus dem Viren- und Spyware-Bereich bekannt waren: So sorgt das Programm dafür, dass diverse Systemdateien und Registry-Einträge nicht mehr angezeigt werden konnten. Außerdem lässt sich das Tool mit normalen Mitteln nicht wieder deinstallieren und sorgt durch permanente System-Scans dafür, dass die Leistungsfähigkeit der befallenen PCs nachlässt – und zwar konstant, nicht nur dann, wenn eine entsprechende CD abgespielt wird.

Systemabsturz dank Kopierschutz

Auch Systemabstürze habe es dank der schlampigen Programmierung des Kopierschutzes bereits gegeben, meldet «heise.de». Das Deinstallations-Programm kann über ein Kontakt-Formular auf der Sony-Website angefordert werden. Der Konzern betonte außerdem, die Software solle nur unbefugte Kopien verhindern, um Spyware handle es sich nicht – trotz der permanenten Scans.

Hersteller First 4 Internet hat unterdessen ein Update vorgelegt, in dem zumindest das automatische Verstecken von Dateien behoben ist, das unter anderem Hackern das Eindringen in den Rechner erleichtern kann. Sony BMG will das Update auch an Hersteller von Virenschutz-Software verteilen, die darauf basierend die Mechanismen außer Funktion setzen sollen.

Quelle: Netzeitung

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Tja das ging ja schneller als man erwartet hätte... *gg*

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  • 2 Wochen später...

Sony ruft zwei Millionen CDs zurück

Mehr als zwei Millionen kopiergeschützte CDs will Sony in den USA kostenlos umtauschen. Selbst ein Programm zur Deinstallation des umstrittenen Kopierschutzes weist schwere Sicherheitsmängel auf.

Sony BMG gibt auf. Man werde mehr als 2,1 Millionen in den USA verkaufte Tonträger kostenlos zurücknehmen und den Kunden dafür neue geben, teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind rund 20 Veröffentlichungen - unter anderem die neuesten CDs von «Van Zant» und von Neil Diamond.

Damit zieht Sony die Konsequenzen aus der harschen Kritik an seinem neuen Kopierschutz für CDs, den das Unternehmen in den USA eingesetzt hatte. «Wir teilen die Befürchtungen der Kunden, die CDs mit dem Kopierschutz XCP erhalten haben», gestand Sony BMG laut «ZDnet» ein. «Aus diesem Grund werden wir ein Umtauschprogramm organisieren und alle unverkauften CDs mit dieser Software aus den Geschäften entfernen.»

«Wir bedauern zutiefst alle Unannehmlichkeiten, die unseren Kunden dadurch entstehen könnten», so das Unternehmen. Die Unannehmlichkeiten könnten in der Tat gravierend sein: Vor kurzem war aufgefallen, dass der seit acht Monaten eingesetzte Schutz auf Computern mit Techniken aus dem Viren- und Spyware-Bereich arbeitet. Dazu spionierte die Software heimlich Informationen bei den Kunden und schickte sie an Sony. Außerdem produzierte der Schutz auf den Kunden-Computern seine eigenen Hintertüren, die nach Veröffentlichung von Virenschreibern auch prompt ausgenutzt wurden.

Uninstall-Tool öffnet Scheunentor

Zunächst hatte Sony BMG versucht, das Problem mit einem Tool zur Deinstallation der Software zu lösen, das via Internet angeboten wurde. Die komplette Kapitulation von Sony BMG erfolgte nur kurz, nachdem der Princeton-Professor Ed Felten entdeckt hatte, dass die erste Version dieses Tools die Situation für die Kunden noch weit schlimmer machte: Das Programm erlaubte es dem Kundenrechner offenbar, praktisch jede Art von Code auszuführen, die über Websites verbreitet wird.

Grund dafür war wohl, dass die Kommandos zur Deinstallation via Internet gesendet wurden. Leider lässt das Tool den Zugang auch nach Entfernung des Kopierschutzes offen – schon keine Hintertür, sondern ein offenes Scheunentor sei das, schreibt der Informatik-Professor in seinem Weblog: «Jede Website kann die Kontrolle über Deinen Computer übernehmen – dann kann sie alles tun, was sie möchte. Das ist so ernst wie ein ein Sicherheitsleck überhaupt werden kann.»

Das inzwischen verwendete Tool sei immerhin sicher, so die Forscher weiter. Sicherheitsexperten haben ermittelt, dass mindestens 500.000 User den Kopierschutz auf ihren Rechnern installiert haben. Wie teuer die Aktion für Sony BMG werden könnte, ist noch nicht zu beziffern. Insgesamt 4,7 Millionen CDs mit dem Schutz wurden produziert, mehrere Klagen wurden inzwischen eingereicht.

Quelle: Netzeitung

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Tja da war der öffentliche Druck wohl zu groß...

Vielleicht sollte sich SONY die Kopierschutz-Software, die auf den CDs zum Einsatz kommen soll, das nächste Mal besser ansehen und die Softwarebude die sie produziert auch....

Das hier ist jedenfalls ein nicht zu verachtender Image- und Geldverlust....

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