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PAINKILLER (PC Game)


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Eigentlich hatte Daniel Garner an diesem schicksalsträchtigen Abend andere Pläne: Seine Frau schick in das beste Restaurant der Stadt ausführen, sich gepflegt den Wanst vollschlagen und danach... Nun, letzteres verkneife ich mir aufgrund des Jugendschutzes hier mal. Auf jeden Fall werden Daniels Vorhaben an diesem Abend etwas abrupt geändert, und zwar von einem dicken LKW, kombiniert mit einem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit seitens Daniel. Für diesen Fehler bezahlen beide mit ihrem Leben, doch während Daniels Frau umgehend in den Himmel fährt, ist er in einer Zwischenwelt, nicht Himmel und nicht Hölle, gefangen. Nach 30 Jahren wird Daniel von einem Erzengel ein Vorschlag unterbreitet. Er könne endlich in den Himmel und zu seiner Frau kommen, aber dank seiner „Fähigkeiten“ soll er vorher einen Auftrag erfüllen, nämlich des Teufels Generäle zu eliminieren. Nach kurzem Nachdenken nimmt Daniel das Angebot an, bekommt eine alte Karte und eine Schrotflinte in die Hand gedrückt und los geht’s.

Willkommen in der Vorhölle. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt!

Nachdem man sich diese Story in Form einer Videosequenz angesehen hat, geht es auch sofort los. Painkiller ist ein reinrassiger Egoshooter ohne irgendwelche Kompromisse, quasi Back to the Roots in guter, alter D**M-Tradition. Sogar bei Serious Sam musste hin und wieder ein Schalter gedrückt werden. Bei Painkiller gibt’s derartiges einfach nicht. Hier heisst es, auf alles draufhalten, was sich bewegt, selbst wenn es nur zuckt. Painkiller bietet keinerlei Tiefgang, sondern einfach nur Action, Action und ähh... Action.

Vom Spielprinzip her ist Painkiller also sehr simpel gehalten, kann dafür aber in anderen Punkten überzeugen. Da wären zum einen die 24 sehr abwechslungsreichen, aber auch gradlinigen Levels, die alle von der Struktur her ähnlich aufgebaut sind: Rein in einen Bereich, alle Schotten dicht, ein paar Dutzend in der Gegend erscheinende Gegner abmurksen und durch die nächste Tür weiter in den nächsten Bereich. Man schlägt sich durch Friedhöfe, Opernhäuser, zombieverseuchte Städtchen, über Brücken, Irrenanstalten, Militärbasen usw, usw. Zudem sind sämtliche Schauplätze absolut ansprechend in Szene gesetzt. Ein nicht unbeachtlicher Teil der Motivation wurde bei mir dadurch erzeugt, das ich einfach wissen wollte, in welche Örtlichkeit mich die Macher von Painkiller wohl als nächstes schicken, zumal die Levels keinerlei Zusammenhang haben und scheinbar völlig willkürlich zusammengewürfelt sind.

Auch bei den etwa 40 Gegnern hat man sich bemüht, möglichst viel Abwechslung rein zu bringen: In fast jedem Level wird man mit einer neuen Kreation konfrontiert, die eine abgefahrener als die andere ist. Da gibt es alle möglichen Formen von Skelettkriegern, Ninjas, Zombies, Hexen, Magiern und Kreaturen die jeder Beschreibung spotten. Allerdings scheint den ganzen Zombies und Skeletten neben dem Fleisch auch das Gehirn weggegammelt zu sein. Alles was die Gruselgestalten können ist auf den Spieler zustürmen und mit den gegebenen Waffen angreifen. Dafür sind die Gegner aber zahlenmäßig überlegen. Na ja, wie man das halt schon von den anderen, oben zitierten Klassikern zur Genüge kennt.

Anders hingegen die Endgegner die jeweils am Ende einer der Episoden auftauchen. Die strotzen zwar auch nicht vor Intelligenz, wohl aber durch Muskelkraft und vor allem: Sie sind groooß! Mindestens so groß wie der letzte Endgegner aus Serious Sam, eigentlich eher noch größer. Und die Riesenviecher können enorm viel einstecken – die Bosskämpfe gehören zu den forderndsten Aufgaben und sind beim ersten Anlauf kaum zu schaffen. Nur wer die Schwachstelle bzw. die richtige Taktik findet, kann die Giganten zu Fall bringen, was meistens mehrere Anläufe benötigt und mitunter etwas frustig werden kann.

Ihr Schmerzperte empfiehlt: Doppelläufige und Häckselstab

Neben der Eingangs erwähnten Schrotflinte findet Daniel im weiteren Spielverlauf etwa ein halbes Dutzend Waffen, teils konventioneller, aber auch ungewöhnlicher Machart. Die Minigun z.B. hatte man schon in dutzenden anderen Spielen, aber sowas wie eine Pfahlkanone mit der sich Zombies regelrecht an die Wand nageln lassen oder die Ninjastern-Maschinenpistole sind neu. Gerade bei letzterem sieht man aber, das der Unterschied rein optischer Natur ist. Letztendlich ist es vom Feeling her das Gleiche, ob ich einen Gegner mit Wurfsternen oder normalen Gewehrkugeln durchsiebe. Auffällig ist allerdings das immer jeweils zwei Waffen zu einer zusammengefasst wurden. Die Schrotflinte z.B. verschiesst im sekundären Modus Eisstrahlen, mit denen sich Gegner kurzzeitig einfrieren lassen. Für Nahkampfsituationen bzw. Munitionsmangel greift man dann zum namensgebenden „Painkiller“. An diesem Stab ist vorne eine Art Propeller angebracht, der bei Knopfdruck zu rotieren anfängt und mit dem man sich wunderbar durch Gegnerhorden häckseln kann. Offensichtlich ließ man sich hier vom Film Braindead und der Szene mit dem Rasenmäher inspirieren. Zudem kann man den Propeller auch abschießen und per nochmaligem Tastendruck bumerangartig wieder zurückrufen, womit das Ganze auch zum Fernkampf taugt.

Damit Daniel nicht nur auf seine Waffen angewiesen ist, hat er zudem in jedem Level die Möglichkeit, eine der Tarotkarten zu erhalten die ihm zusätzliche Fähigkeiten (z.B. mehr Schadensresistenz) verleihen. Ob Daniel eine solche Karte erhält, hängt davon ab ob am Ende eines Levels eine bestimmte Bedingung erfüllt wurde, z.B. eine bestimmte Menge Gold finden, oder den Level nur mit einer bestimmten Waffe schaffen. Leider kennt der Spieler diese Bedingung anfangs nicht, sie wird erst am Levelende angezeigt. Wurde diese Voraussetzung dann erfüllt, gibt es entweder eine silberne oder eine goldene Karte. Die silberne hält das ganze Level über, die goldene nur einige Sekunden lang. Daniel kann für jedes Level maximal drei Karten gleichzeitig aus seinem Pool verwenden. Die Aktivierung einer Karte kostet zudem immer etwas Gold, welches man in der Regel in irgendwelchen Kisten oder Vasen findet, die man vorher noch kaputtballern muss.

Als weiteres Hilfsmittel kann Daniel die Seelen verstorbener Gegner einsammeln. Diese verpuffen kurz nach ihrem Ableben in einer grauen Wolke und hinterlassen ein grünes, in der Luft schwebendes Etwas, das wohl die Seele darstellen soll, welche Daniel tunlichst einsammeln sollte. Diese verschwinden nach kurzer Zeit nämlich wieder. Hat er genug davon zusammengerafft, verwandelt er sich für etwa 20 Sekunden in einen mächtigen Dämon, dem nichts und niemand etwas anhaben kann. Neben verstärkter Kampfkraft wird zudem noch ein Bullettimemode aktiviert: Man selbst bewegt sich normal – die Gegner dafür deutlich langsamer, so wie in Zeitlupe a la Max Payne. Das Aussehen der Welt verändert sich für Daniel dabei total: Die ganze Landschaft strahlt weiss wie eine einzige, riesige Neonröhre, nur die Gegner erscheinen in saftigem Rot und sind so leicht zu erkennen. Ein interessanter Look, in dessen Genuss man aber relativ selten kommt.

Zu guter letzt liegen in den Levels hin und wieder Rüstungen herum, die (wie üblich) Daniel besseren Schutz vor Angriffen gewähren und damit Mr. Garner sich in den teils weitläufigen Levels auch ja nicht verirrt, wird am oberen Bildschirmrand ein Pfeil eingeblendet, der die Richtung zum nächsten Checkpoint weist.

In der Hölle wird physikalisch korrekt gestorben

Eine weitere Sache die Painkiller aus der Masse hervorhebt, ist die sehr konsequente Nutzung der Havok-Physikengine. Diese wird einerseits benutzt um Gegner physikalisch korrekt über den Jordan gehen zu lassen und andererseits um ständig irgendwas in den Levels zusammenbrechen oder kaputtgehen zu lassen. Ein schönes Beispiel ist hier einer der Bosskämpfe: Man tritt dem Boss in einer Art Arena gegenüber, die durch Felswände rings um begrenzt ist. Überall stehen große Säulen in der Gegend herum, die von dem Giganten nach und nach durch dagegenlaufen und von Hammerschlägen erzeugten Erdbeben effektvoll zu Fall gebracht werden. Während die Säulen in anderen vergleichbaren Spielen nur aus einem einzelnen Element bestehen, sind diese hier aus vielen Steinen erbaut, die alle realistisch reagieren. Nach wenigen Minuten steht kein Stein mehr auf dem anderen und der ganze Boden ist mit Trümmern übersät. Wirklich eindrucksvoll – vor allem wenn man es das erste mal sieht. Auch in den normalen Levels wird ausgiebig von Havok gebrauch gemacht. Im brennenden Zombiestädtchen z.B. fallen alle Nase lang irgendwelche Teile von Häusern herunter, ständig poltert und rumst es irgendwo. Auch die Gegner wurden mit einem Skelettsystem versehen und reagieren entsprechend realistisch auf die Attacken des Spielers. Besonders coole Szenen entstehen, wenn man einen Gegner mit der Schrotflinte trifft und dieser einige Meter nach hinten geschleudert über eine Brüstung in die Tiefe stürzt. Wenn schon Zombies metzeln, dann doch bitte mit Stil!

Damit der Spieler Daniel auch jederzeit voll im Griff hat, wird auf die übliche WASD-Maussteuerung zurückgegriffen, die präzise ist, gut von der Hand geht und sich nach eigenen Vorlieben jederzeit umkonfigurieren lässt. Gespeichert wird in den Levels an Checkpoints in Form roter Pentagramme, bei denen in den niedrigen Schwierigkeitsgraden freundlicherweise auch gleich die Lebensenergie wieder aufgeladen wird. Zudem kann man mittels der F5 Taste jederzeit einen Quicksave durchführen und am Ende eines Levels wird auch nochmal ein Autosave angelegt. Das Spiel bleibt aber trotzdem herausfordernd genug. Was will man mehr?

Einzelner Racheengel oder doch lieber der Sekte beitreten?

In Painkiller darf mit bis zu 32 Mitspielern im LAN und Internet gemetzelt werden: Deathmatch und Teamdeathmatch sind bekannt. Daneben gibt es noch drei recht spezielle Mehrspielermodi:

People can Fly Jeder bekommt einen Raketenwerfer und die Gegner müssen in der Luft getroffen werden. Deshalb sind diese Arenen auch sehr in die Höhe gebaut.

Voosh! Deathmatch bei dem jeder Spieler die selbe Waffe hat, welche nach kurzer Zeit gegen eine andere gewechselt wird.

The Light Bearer Deathmatch mit dem Unterschied, das in einem Raum ein unbegrenzt haltendes Quad-Damage liegt. Man kann sich also denken, daß diese Stelle entsprechend heiss umkämpft ist.

Selten sah die Hölle so gut aus

Grafisch braucht sich Painkiller vor der Konkurrenz absolut nicht zu verstecken. Zwar wird keine grafische Sensation wie bei Far Cry geboten, aber das was gezeigt wird ist wirklich sehr gut. Vor allem die Größe einiger Schauplätze wie z.B. die Oper oder die Kathedrale beeindrucken. Auch Texturierung und Animationen der Gegner wissen zu überzeugen. Vor allem aber der grafische Abwechslungsreichtum ist die Stärke von Painkiller, da jedes Level wie erwähnt anders aussieht als das vorherige.

Auch beim Sound leistet sich das Spiel keine Schnitzer. Die (meistens unheimliche) Musik passt immer zum jeweiligen Setting und sobald Gegner auftauchen und die Action losgeht, wird die E-Gitarre ausgepackt und das Geschehen mit fetziger Rockmusik unterlegt – was übrigens sehr gut zum Spiel passt. Auch bei den Soundeffekten gibt’s nichts auszusetzen. Explodiert neben einem etwas, erleidet man sogar einen Tinitus (kurzes, alles überlagerndes hohes piepen). Etwas das man so eigentlich nur von realistischen Taktikshootern kennt. Übrigens: auch wenn als Mindestanforderung 384 MB RAM angegeben sind: Painkiller lief auch schon mit 256 MB auf meinem WinME Rechner bis auf ein paar seltene Nachladeruckler sehr zufriedenstellend, vorausgesetzt es läuft nicht zuviel im Hintergrund mit.

Fazit

Painkiller bringt das Genre der Funshooter durch seine abwechslungsreichen Level und besonders durch die konsequente Nutzung der Physikengine einen (wenn auch nicht allzu großen) Schritt nach vorn. Kritikwürdig sind allenfalls die ziemlich harten Bosskämpfe und die wirklich doofen Gegner. Aber andererseits: wenn die Gegner neben ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit auch noch Intelligenz hätten, sähe es für Daniel wohl düster aus. Abschliessend bleibt nur noch zu sagen: Painkiller ist ein sehr guter, grafisch schöner Titel in seinem Genre und für alle Ideal die Serious Sam mochten oder allgemein schon immer mal Zombies nageln wollten.

Hehehe... Ich hab das Game... :doppelmittelfinger: Natürlich die engl. Fassung, denke das die dt. sicherlich stark gekürzt ist.... Bei den Gore Szenen.... :daumenhoch:

Absolutes Hamma Game!!!!!! :doppelmittelfinger:

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