Vorfreude aufs neue Jahr Bayern blasen zur Jagd auf Bremen 18.12.2003 | Sechs Mal schon hat es der FC Bayern geschafft – so oft wie kein anderer Klub. Zuletzt 2000/01. Damals feierte Schalke die Herbstmeisterschaft, am Ende jedoch die Münchner die Meisterschaft. Ähnlich war es 1993/94, 86/87, 85/86, 80/81 sowie 71/72. Der FCB war zwar nie Herbstmeister, hielt jedoch zuletzt immer die Schale in seinen Händen. Und so soll es auch in dieser Saison wieder sein. Die Jagd auf Tabellenführer Werder Bremen ist eröffnet. „Wir greifen jetzt wieder richtig an“, verkündete Ottmar Hitzfeld nach dem 6:0-Erfolg seiner Bayern im letzten Hinrundenspiel beim SC Freiburg. Der deutsche Rekordmeister geht mit vier Punkten Rückstand auf die Bremer als Tabellenzweiter in die Winterpause. Was? Der FCB steht nicht auf dem ersten Rang?! „Den wollen wir erst am 34. Spieltag haben, nicht am 17.“, blickte Uli Hoeneß ruhig und gleichzeitig kampfeslustig auf die Rückrunde im neuen Jahr. Der Bayern-Manager kann mit seiner Mannschaft zufrieden sein. Noch immer tanzen die Münchner als einziger deutscher Klub auf drei Hochzeiten. Und – was vielleicht besonders wichtig ist: Im Dezember hat das Team auf die Zähne gebissen und sich am eigenen Schopf aus dem Saisontief gezogen. Sieben Punkte holten die Bayern in den letzten drei Bundesligapartien und stiegen vom vierten auf den zweiten Platz; in der Champions League stehen sie im Achtel-, im DFB-Pokal im Viertelfinale. „Wir sind jetzt voll im Geschäft“, konnte Hoeneß daher eine zufriedenstellende Hinrundenbilanz ziehen. Es klang schon fast wie eine Drohung in Richtung Bremen, wenn er weiter sagte: „Auf der Weihnachtsfeier haben wir uns geschworen, dass wir ein super Trainingslager in Dubai machen werden.“ Die Bayern blasen also zum Sturm auf den Herbstmeister. „Wir werden noch härter arbeiten. Das wird das Motto des Jahres 2004“, so Hoeneß. An der Weser hat man die Signale von der Isar vernommen. „Wir müssen uns unserer Tabellenposition stellen und wollen die Meisterschaft“, gab Sportdirektor Klaus Allofs zwar den Titel als Ziel für das neue Jahr vor, schränkte jedoch gleichzeitig ein: „Obwohl die Bayern Favorit sind.“ Vielleicht kommen die Zweifel an der eigenen „Titelfähigkeit“ ja daher, dass die Hin- und Rückrundenleistung der Bremer in den vergangenen drei Jahren stark schwankte. In der letzten Saison lag Werder in der Hinrundentabelle auf dem dritten Rang, in der Rückrundentabelle auf dem 16. In den Jahren zuvor war es ähnlich (2001/02: 5., 10. – 2000/01: 11., 3.). Und diesmal? Die Bayern jedenfalls glauben an ihre eigene Stärke. „Die Meisterschaft führt nur über den FC Bayern“, glaubt Ottmar Hitzfeld, dass die Münchner bei der Titelvergabe eine gehöriges Wort mitreden werden. Die Jagd auf Bremen ist eröffnet. Bastian Schweinsteiger sagt es klipp und klar: „Wir müssen auf Platz eins.“ MfG Mario