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Endlich: Politik geht gegen Aggro-Videos vor


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Soooooo, Leute, folgenden Kurz-Artikel habe ich gestern (Mo., den 06.06.2005) in der WELT-Zeitung im Feuilleton-Bereich gefunden !!

Sendeverbot für Gewalt-Videos?

Die SPD-Politikerin Monika Griefahn will gegen aggressive HipHop-Videos im Fernsehen vorgehen. Rapper, die mit Gewalt verherrlichenden Texten schnelle Erfolge feierten, seien eine Gefahr für Jugendliche und im Fernsehen nicht duldbar, sagte die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien dem "Focus". Sollten Sender wie MTV und Viva ihre Kontrollpflicht nicht besser ausüben, wolle sie über die Rundfunkräte eine Sendeverbot für Videos dieser Gewalt-Rapper durchsetzen. Ein Trend zu besonders brutalen Texten zeichne sich gerade in der Berliner HipHop-Szene ab, sagte Griefahn. dpa

Es mag hier jetzt einige verwundern, dass ausgerechnet von mir, dem bis dato noch großen "Verfechter" im "Fler - NDW 2005"-Thread, dieses Thema kommt, aber wer in einer POPCORN-Zeitschrift überhaupt für die Sexualpraktik "SM" und dazu auch noch in dieser abartigen Konstellation und solch grausamer Art quasi "wirbt", der hat auch bei mir alles verspielt . Vor allem, da die POPCORN vornehmlich eine Jugendzeitschrift ist, und daher eine Leserschaft hat, die in dieser Hinsicht tlw. mit Vorsicht zu geniessen ist !! Das aber nur am Rande...

Zum Thema...

Insgesamt sehe ich das Verbot dieser Gewalt-Videos als sehr wichtig an, da diese aufgrund des allgemein hohen Einflusses der Medien vor allem auf Kinder, aber auch auf Jugendliche einen sehr schlechten Einfluss haben (können). Sie zeigen ihnen Verhaltensweisen (z.B. Gang-Verhalten), die in der heutigen Gesellschaft nicht geduldet werden können, aber genau durch diese Video-Clips lernen die Kiddies ja erst "wie es geht" !!

Einen Kommentar zum Thema "Gewalt gegen Frauen" in diesen Videos erspare ich mir hier und ersetze ihn durch...

:bigun2::bigun2::bigun2::bigun2::bigun2::bigun2::bigun2:
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jo ist genau richtig das was dagegen machen das ist doch keien Musik sondern nur Hirnverbrande Texte die unter Drogen und Alkohol enstehen :bigun2:

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,07. Jun 2005, 21:51]so solls sein

gibt ja (auch ohne solche videos) schon genug von diesen verrückten  :bigun2:  :bigun2:

Jep, da hast du leider Recht. :bigun2:

Wie gesagt, das hier ist zwar ein guter erster Schritt. Ich finde aber, dass die Musik ja durch ein Verbot der Videos noch nicht von der Bildfläche verschwindet und spreche mich eindeutig für eine generelle Zensur anstössiger Texte aus.

Die Musik ist trotz des äusserst niedrigen Niveaus nämlich in der Hinsicht anspruchsvoll, dass man ein gewisses Maß an Reife braucht um den ganzen Inhalt der Texte überhaupt verarbeiten zu können, was da gebracht wird... klingt paradox, aber ich denke schon, dass es so ist !!

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Hauptsächlich richtet sich das gegen Videos von Sido, Fler und anderen seines Aggro-Labels.

Die Politikerin hat dabei explizit einen Song von Sido zitiert, ich glaube den "Arschf***-Song"... :rockdahouse:

hä? Den Sido kann man doch nicht ernst nehmen.... ;) *loooooool*

na ja, muss mir echt mal so ein Video angucken...

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Hauptsächlich richtet sich das gegen Videos von Sido, Fler und anderen seines Aggro-Labels.

Die Politikerin hat dabei explizit einen Song von Sido zitiert, ich glaube den "Arschf***-Song"...  :wiegeil:

hä? Den Sido kann man doch nicht ernst nehmen.... ;) *loooooool*

na ja, muss mir echt mal so ein Video angucken...

Ja, als Erwachsener wohl nicht - aber die Kinder können lange nicht soweit reflektieren wie es bei solchen Tracks eigentlich notwendig wäre !!

Und leider sind Kinder die Hauptzielgruppe dieser Leute, traurig, aber leider wahr !!

@ShadowMP: Danke... :respekt:

Hm, hat die wirklich zitiert? Dann war es vielleicht der "Focus", wo du es gelesen hast, wo sie ja auch das Interview gegeben hatte, denn in der WELT-Zeitung kamen definitiv keine Zitate dieser Art vor. Ich kenn nämlich nur die "Short"-Version, also danke auf jeden Fall auch für deine Ergänzung, ich finde so ein Zitat immer ganz nützlich... :daumenhoch::uff:

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Also konkret hat sie folgende Textstelle dieses "Songs" zitiert:

"Es fing an mit dreizehn und 'ner Tube Gleitcreme (...) Katrin hat geschrien vor Schmerz, mir hat's gefallen"

Hier noch etwas Interessantes zum Thema:

Gewaltverherrlichung

HipHop auf dem Index

Knapp an der Indizierung eines früheren Songs vorbei: Rapper Sido

Einige deutsche HipHop-Songs dürfen nicht mehr an Minderjährige verkauft werden: sie verherrlichen Gewalt gegen Frauen und Kinder. Auch die Oberstaatsanwaltschaft in Frankfurt ist alarmiert.

Die Leiterin der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Bonn, Elke Monssen-Engberding, bestätigte den Trend: Seit gut einem Jahr habe es die Behörde vermehrt mit deutschen Rap-Texten zu tun, "in denen dazu aufgefordert wird, Frauen zu diskriminieren, zu vergewaltigen oder Gewalt in anderer Form anzuwenden".

Nach Recherchen des Hamburger Magazins "stern" und des ZDF-Magazins "Mona Lisa" setzte die Bundesbehörde Tonträger von Berliner Rappern wie "King Orgasmus One" oder "Bass Sultan Hengzt" auf den Index für jugendgefährdende Medien und untersagte den Verkauf an Minderjährige. Auch die CD "Ansage Nr. 3" des Berliner Untergrund-Labels Aggro, das unter anderem den Erfolgs-Rapper Sido unter Vertrag hat, wurde indiziert. Gegen weitere sieben HipHop-Titel läuft das Indizierungsverfahren.

FSK gibt Video frei - keine Indizierung mehr möglich

Ein konkreter Fall, in dem zwei Institutionenzu unterschiedlichen Bewertungen kommen, ist der sogenannte "Arschficksong" des derzeit erfolgreichsten deutschen Rappers Paul Würdig, Künstlername: Sido. Der Bundesbehörde lag auch ein Antrag vor, den Titel als jugendgefährdend einzustufen. Doch die Behörde kann nicht mehr tätig werden: Zuvor hat die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft das Video zu dem Song ab 16 Jahren freigegeben.

Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Peter Köhler ist in Sorge. Für ihn gehen Sidos Texte "weit über die Jugendgefährdung hinaus". Seiner Meinung nach scheint eine "Verherrlichung von sexueller Gewalt gegenüber Kindern" vorzuliegen.

Sido selbst tat den inkriminierten Song als "Punkertum" ab; heute würde er ihn so nicht mehr schreiben. Er hat mittlerweile einen fünfjährigen Sohn, der seine Musik auch nicht hören solle. Er habe nun seine Klientel gefunden. "Viele Leute, die mich hören, lesen 'Bravo'." Für die sei der Song nicht gedacht, sagte der Rapper, der sein Alter Ego Sido als "krasse Kunstfigur" bezeichnet. In diesem Jahr vertrat Sido die Hauptstadt Berlin bei Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest" mit dem Titel "Mama ist stolz".

Deutscher HipHop schlägt Nazi-Töne an

Bereits im Oktober 2002 wiesen zwei Frankfurter Rapper auf eine weitere Gefahr des HipHop hin: Hannes Loh und Murat Güngör veröffentlichten ein Buch, das vor Rap mit nazistischem Inhalt warnte: "Fear of Kanak Planet - HipHop zwischen Weltkultur und Nazi-Rap".

Die Autoren zeichnen in eigenen Beiträgen, zahlreichen Interviews mit Musikern und Wissenschaftlern, illustriert von prägnanten Song-Texten, die Entwicklung des Genres von den achtziger Jahren bis heute. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von HipHoppern mit migrantischem Hintergrund. Die beiden haben Kurioses herausgefunden: Viele Rapper, die Nazi-Metaphern im Munde führen, verstehen sich selbst als Antifaschisten und halten ihre verbalen Entgleisungen für einen spielerischen Tabubruch.

Es sei unfassbar naiv zu glauben, HipHop sei aufgrund seiner schwarzen Wurzeln - erfunden wurde er um das Jahr 1979 in den amerikanischen Vorstadtghettos - immun gegen rechte Vereinnahmungsbestrebungen. Loh und Güngör sagten beim Erscheinen ihres Buches: "Was bleibt, ist eine Szene, die anfängt, über ihren Sprachgebrauch ein Klima zu schaffen, in dem Nazi-Rap überhaupt erst möglich wird."

Quelle: ARD (Hessischer Rundfunk)

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