Überzahlspiel Berlins Schlüssel zum Erfolg Vier Treffer bei numerischer Überlegenheit - Heute Spiel zwei Statistik-Fanatiker Pierre Page arbeitete sich komplett in deutscher Sprache durch die Pressekonferenz nach dem ersten Play-off-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Das sprach für Zufriedenheit beim Trainer der Eisbären Berlin. Kein Wunder: Die Statistik beim 5:3-Sieg des Vorrundenzweiten über DEL-Rekordmeister Adler Mannheim lieferte deutliche Indizien dafür, dass Berlin verdientermaßen in der Serie „best of five“ 1:0 führt. „Das Powerplay der Eisbären hat den Unterschied gemacht“, sagte Mannheims Trainer Stephane Richer. Zu deutlich war die Dominanz der Berliner, wenn sie mindestens einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Achtmal taten die Mannheimer den Hausherren durch Undiszipliniertheiten den Gefallen, viermal nutzte Berlin die numerische Überlegenheit durch Mark Beaufait (19.), Denis Pederson (33../37.) und Kapitän Steve Walker (45.) zu Toren. Nur das 5:3 erneut durch Walker (58.) fiel bei Mannheimer Sollstärke auf dem Eis. „Das Powerplay war zweifellos der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben den Gegner mit unserem aggressiven Spiel dazu gezwungen, Strafen zu nehmen“, sagte Berlins Nationalspieler Stefan Ustorf. Das sahen die Kurpfälzer natürlich etwas anders. Nach Meinung ihres Trainers hätte bereits eine Portion mehr Disziplin genügt, um einige Strafen zu vermeiden und die 2:0-Führung nach den Toren von Angreifer Christoph Ullmann (7.) und Rene Corbet (8.) zu verteidigen. So wie im Fall Ullmann, der sich einen Stockendenstich gegen Beaufait leistete und nicht nur eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierte, sondern am Sonntag im zweiten Spiel im Mannheimer Friedrichspark (14.30 Uhr/live in Premiere) gesperrt ist. Bei Fünf gegen Fünf bewiesen die Mannheimer ihre Klasse, erzielten hier auch ihr drittes Tor des Abends durch Yannick Trembley (52.). Das erste Drittel, in dem Mannheim bis zur 17. Minute keine Strafzeit provozierte, diktierte ohnehin der Vorrundensechste, der vor Selbstvertrauen strotzt. Immerhin warfen die Adler Titelverteidiger und Vorrundenprimus Frankfurt Lions aus den Play-offs. Die Gäste machten jedenfalls nicht den Eindruck, als hätten sie ihren Traum vom fünften DEL-Titel in acht Jahren ausgeträumt. Zumal die Eisbären im Vorjahr in der Finalserie gegen Frankfurt auch mit 1:0 in Führung gegangen waren und am Ende 1:3 den Kürzeren zogen. Doch Doppeltorschütze Denis Pederson wehrt ab: „Im letzten Jahr sind wir zu leicht ins Finale marschiert und haben auch zu leicht Spiel eins gewonnen. In dieser Saison haben wir zum jetzigen Zeitpunkt schon ein hartes Stück Arbeit hinter uns.“