Eisbären wollen Geschichte schreiben - Mannheim mit Traumreihe Die Eisbären Berlin wollen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) endlich Geschichte schreiben. Der 15-malige DDR-Meister nimmt im Play-off-Finale gegen DEL-Rekordchampion Adler Mannheim den dritten Anlauf auf den ersten gesamtdeutschen Titel der Vereinsgeschichte. In der Neuauflage der Finalserie von 1998 genießen die Eisbären am Freitagabend Heimrecht im ausverkauften Wellblechpalast im ersten von möglichen fünf Aufeinandertreffen (19.30 Uhr/live in Premiere). Noch nie haben die Berliner eine Play-off-Serie gegen Mannheim gewonnen. „Statistik interessiert mich überhaupt nicht. Die spricht nur von der Vergangenheit“, sagt Eisbären-Stürmer Stefan Ustorf. Und auch Trainer Pierre Pagé glaubt trotz der negativen Bilanz an den Titel. „Wir sind besser als in der Vorsaison. Wir haben sehr viele Lehren gezogen aus den vergangenen zwei Jahren“, sagt der 56-Jährige. 2003 scheiterten die Eisbären jeweils als Favoriten im Halbfinale an den Krefeld Pinguinen, 2004 im Finale an den Frankfurt Lions. Die gesammelte Play-off-Erfahrung soll Berlin jetzt zugute kommen. Über genügend Erfahrung verfügt auch der Gegner, der nur als Vorrundensechster in die Play-offs einzog. Vier DEL-Meisterschaften und die jetzt sechste Finalteilnahme bedeuten Rekord. „Das ist alles wie ein Traum“, sagt Trainer Stephane Richer, der die Mannschaft mitten in der Saison vom zurückgetretenen Helmut de Raaf übernommen hat. Der Kanadier stand beim letzten Mannheimer Titel im Jahr 2001 noch als Verteidiger auf dem Eis. Jetzt ist der größte Erfolg seiner jungen Trainer-Laufbahn zum Greifen nah. NHL-Star Jochen Hecht winkt indes der dritte Titel mit den Adlern. 1997 und 1998 stand der gebürtige Mannheimer im Meisterteam, ehe er den Gang nach Nordamerika wagte und inzwischen den Durchbruch in der NHL geschafft hat. Hecht sowie seine Mitstreiter René Corbet und Devin Edgerton sind derzeit das Maß aller Dinge in der Liga. 21 von 35 Play-off-Treffern gingen auf das Konto der ersten Angriffsreihe. „Es geht auch darum, diesen Block in den Griff zu bekommen“, sagt Stefan Ustorf. Das Zauberwort bei den Trainern heißt „Disziplin“. Wie wichtig Disziplin für die Adler sein wird, beweist die Statistik. Die Berliner spielen ein bärenstarkes Powerplay und nutzten jede vierte Überzahl zu einem Tor. Deshalb sagt Richer: „Wir müssen Strafen vermeiden und Fünf gegen Fünf spielen.“ Dann gelten die Mannheimer als schwer bezwingbar, zumal sie in Cristobal Huet einen Torwart in Weltklasseform zwischen den Pfosten haben. Frankreichs Nationaltorhüter aus den Reihen der Los Angeles Kings sicherte mit seinem zweiten Play-off-Shutout am Dienstag in Frankfurt den Mannheimer Finaleinzug. Auf der anderen Seite sitzt ein Klassetorhüter aus der NHL angeschlagen nur auf der Bank. Olaf Kölzig schaut wegen einer Knieverletzung zu, Nationaltorhüter Oliver Jonas steht im Tor. Nur noch einmal schlaffen & dann heisst es FINALE!!!! *freu*